EXPERTENTIPP RATGEBERAKTION \"Wechseljahre\" am 18.10.2017
Neue Daten, moderne Behandlungsformen
Mittlerweile seien jedoch viele Daten dieser Studie neu interpretiert worden. Zudem hätte sich die Art der Hormongabe stark verändert. So würden heute statt hochdosierter Präparate in Tablettenform in erster Linie naturidentische Hormone in niedrigstmöglicher Dosierung gegeben. „Außerdem erfolgt die Östrogengabe am sinnvollsten über die Haut. So ist es möglich, die Risiken stark zu verringern, bei gleichzeitig hoher Effektivität“, so der Experte. Denn bei einer Verabreichung über die Haut, beispielsweise mit Gynokadin Dosiergel, werden nicht nur Magen, Darm und Leber entlastet, auch das Thromboserisiko entfalle weitestgehend. „Zudem ist eine individuelle Dosisanpassung möglich. Bei Zugabe eines Gelbkörperhormons (Gestagen) zum Schutz der Gebärmutter sollte nach Möglichkeit natürliches Progesteron verwendet werden“, erklärt der Gynäkologe. Natürlich müsse im Vorfeld einer Behandlung immer geklärt werden, ob Stoffwechselerkrankungen, ein erhöhtes Risiko für Thrombose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Brustkrebs oder andere organische Krankheiten vorliegen.
Ruhigere Nächte, bessere Nerven
Bei einer solchen modernen, individualisierten und durch regelmäßige Untersuchungen begleiteten Hormontherapie spricht nach Ansicht von Dr. Nutbohm nichts gegen eine längerfristige Anwendung. Diese könne nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche positiv beeinflussen: „Die Hormone haben eine direkte Wirkung im Gehirn, einmal durch eine verbesserte Durchblutung, aber auch über sogenannte Rezeptoren, an denen sie sich anlagern.“ Beispielsweise könne ein durch sinkende Hormonspiegel bedingter Schlafmangel zu Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression führen. Werden die Schlafstörungen durch einen ausgeglichenen Hormonhaushalt gelindert, kann dies für ruhigere Nächte und damit auch für bessere Nerven sorgen.
INFOKASTEN
Weitere Informationen im Internet
Informationen zum Thema Wechseljahre finden sich im Netz etwa beim Berufsverband der Frauenärzte unter www.frauenaerzte-im-netz.de, auf der Website www.hormontherapie-wechseljahre.de und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.frauengesundheitsportal.de.
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